Lampenfieber

Lampenfieber verstehen und verwandeln
– Tipps aus der Praxis

Wenn dein Herz klopft, bevor du auftrittst, ist das kein Fehler
– sondern ein Zeichen, dass dir etwas wichtig ist.

Was ist Lampenfieber eigentlich?

Lampenfieber ist eine Form von Auftrittsangst. Es kann vor Konzerten, Vorträgen, Reden, Prüfungen oder anderen Situationen auftreten, in denen wir sichtbar sind. Typische Symptome sind Herzklopfen, Zittern, feuchte Hände, flacher Atem, trockener Mund oder sogar Denkblockaden.

Aber: Lampenfieber ist kein Zeichen von Schwäche. Es zeigt, dass dein Körper aktiviert ist – bereit, Leistung zu bringen. Das Ziel ist also nicht, es komplett loszuwerden, sondern es zu verstehen – und in Kraft zu verwandeln.

Warum wir Lampenfieber haben

Hinter Lampenfieber steckt oft:

  • Der Wunsch, „gut rüberzukommen“
  • Angst vor Fehlern oder Bewertung
  • Perfektionismus oder hohe Erwartungen an sich selbst
  • Unerfüllte Erfahrungen aus der Vergangenheit (z. B. ausgelacht oder übersehen worden zu sein)

Unser Nervensystem reagiert mit dem uralten Reflex: Flucht, Angriff oder Lähmung (tot stellen). Nur: Heute können wir nicht einfach davonlaufen. Und wir wollen auch nicht kämpfen – wir wollen präsent sein.

Lampenfieber verwandeln
– 5 bewährte Tipps aus der Praxis

1. Atme tief – nicht schnell: Flacher Atem macht dein Nervensystem nervöser. Tiefe Bauchatmung beruhigt. Atme 3-mal tief ein und aus – zähle beim Ausatmen doppelt so lange wie beim Einatmen. Das signalisiert deinem Körper: „Ich bin sicher.“

2. Bereite dich innerlich vor: Frag dich: Was ist meine Intention? Was will ich wirklich sagen oder ausdrücken? Wenn du weißt, wofür du auftrittst, verliert das „Wie“ an Schrecken.

3. Sprich mit deinem Körper: Lampenfieber zeigt sich körperlich – also arbeite auch körperlich. Schüttle dich aus, steh stabil, roll die Schultern. Bewegung hilft, die Anspannung zu lösen, bevor sie dich blockiert.

4. Erlaube dir Nervosität: Sag dir: „Ich darf aufgeregt sein – es zeigt, dass es mir wichtig ist.“ Das verändert deine Haltung. Druck raus – Verbindung rein.

5. Übe deinen Einstieg: Der Moment des Anfangs ist oft der schwerste. Wenn du deine ersten Sätze kennst und innerlich verankert hast, gibt das Sicherheit. Danach fließt vieles von allein.

6. Bereite dich bewusst und gründlich vor:
Gerade wenn du zu Lampenfieber neigst, ist eine durchdachte Vorbereitung ein kraftvoller Schlüssel. Sie schenkt dir Sicherheit – nicht nur inhaltlich, sondern auch im Umgang mit der Auftrittssituation selbst. Je vertrauter dir dein Thema, dein Ablauf und der Raum sind, desto mehr innere Stabilität kannst du im entscheidenden Moment entwickeln.

Bonus-Tipp: Rituale helfen

Finde kleine Rituale, die dich erden: ein Atemanker, ein kurzer Satz („Ich bin bereit“), ein bestimmter Griff, ein inneres Bild. Je öfter du sie anwendest, desto schneller stellt sich dein System darauf ein.

Fazit:
Lampenfieber ist kein Gegner – sondern Energie

Du musst dein Lampenfieber nicht „besiegen“. Du kannst lernen, es zu begleiten. Denn in der Nervosität steckt auch Präsenz, Lebendigkeit, Fokus. Wenn du deinen Körper verstehst und deine Haltung stärkst, wird aus Auftrittsangst eine Form von Wachheit.

Du darfst fühlen. Und trotzdem stark und präsent sein. Genau das berührt.

Willst du lernen, wie du sicher und präsent auftrittst – trotz oder gerade wegen deiner Aufregung? Dann begleite ich dich gern in einem Coaching oder Workshop. Gemeinsam finden wir deinen Weg zu mehr innerer Ruhe, Stimme und Ausdruck.

Words and Inspiration by Carina